Von allen technischen
Bereichen, aus denen insgesamt ein modernes Fahrgastschiff resultiert, ist die Versorgung mit elektrischem Strom einer der wichtigsten und
imposantesten. Der Verbrauch von Licht- und Kraftstrom auf einem Schiff wie der „Hamburg"
lässt keinen Vergleich mit irgendwelchen Landanlagen gleicher räumlicher Ausdehnung zu. Der heutige Bericht möchte
ersuchen, anhand einiger Zahlen die Größen- ordnung dieses Leistungsbedarfs in etwa anzudeuten, und die Bilder
zeigen in einigen wenigen Ausschnitten, wie die Adern beschaffen sind, die die Organe des Schiffes mit
Lebens- energie versorgen. Die elektro- technische Ausrüstung ist im Rahmen der
Gemeinschafts- arbeit der schiffbaulichen und maschinen-
baulichen Gewerke der Werft sowie mehrerer Fremdfirmen bereits weit
fortgeschritten. Viele wichtige elektrische Anlagen und Anlagenteile sind schon eingebaut worden, wie z. B. die Hauptschaltanlagen, die Haupt- und
Hilfsmaschinenbetriebseinrichtungen, die Beleuchtungs- anlage bis zum A-Deck, die
Deckmaschinen, die Lasten- und Personenaufzüge, die Wäscherei,
die Druckerei, die Küchen- einrichtungen einschließlich der Fleischerei, Bäckerei und Konditorei sowie die
Notstromversorgungsanlage. Schwerpunkte der kommenden Wochen und Monate werden die Telefon- und die Fernsehanlage sein, die Uhren, Musik- und
Kommandoübertragung, Bar- und Pantry-Einrichtungen sowie alles, was für die Schiffsführung auf der
Kommando- brücke vor- handen sein muss. Um einen Begriff vom
Arbeits- umfang nur eines dieser Schwerpunkte zu geben, sei die Fernsprechanlage (SEL
Crossbar - Schalter - Großcitomat nach dem Koordinatensystem) herausgestellt. Die Schaltarbeiten, die an Bord durchgeführt werden
müssen, werden etwa vier Monate dauern.
Eine Übersicht über den Aufbau der elektrischen Primäranlage gibt das Grundschaltbild (Abb. 1). Die Schaltanlage ist als Drehstromanlage mit geerdetem Mittelpunktsleiter