Die
Hamburg Atlantic Linie wurde von dem Dänen Axel Bitsch
Christensen
1957 ins Leben gerufen!
Am
6 Januar 1958 wurde dann die Hamburg-Atlantik Linie GmbH offiziell gegründet
und bereits 17 Januar 1958 wurde von der Canadian Steamship Ltd. die Empress of
Scotland erworben. Das Schiff wurde komplett umgebaut und renoviert. Am 19 Juli
1958 konnte das Schiff unter dem neuen Namen „Hanseatic“ seine Jungfernfahrt
beginnen. Am 15 August 1958 beteiligte sich der Hamburger Zigarettenfabrikant
Phillip Reemtsma mit 4 Millionen Mark an der Reederei. Offiziell war die Reederei nun als
"Hamburg-Atlantik Schifffahrts-Gesellschaft mbH" eingetragen, es blieb
im Geschäftsverkehr aber bei der alten Bezeichnung. 1962 denkt Axel Bitsch
Christensen wegen des Erfolges der Hanseatic über den Bau eines weiteren
Schiffes nach. Als er nach einer weiteren Bürgschaft fragte war man im Rathaus
nicht interessiert. Allerdings gab der Finanzsenator zu erkennen das man darüber
nachdenken könne wenn die Reederei 30 Millionen Mark Eigenkapital aufbringen würde.
Christensen entwarf daraufhin mit, seinem Finanzberater das Konzept einer
Abschreibungsgesellschaft. Es wurden 750 Hanseatic Passagiere angeschrieben von
denen 256 innerhalb von 2 Wochen 20 Millionen Mark Kapital zusagten.
Am 01 Dezember 1965 wurde die "Deutschen Atlantik-Schifffahrtsgesellschaft
GmbH & Co." Gegründet und 212 private Anleger zeichneten 30 Millionen
Mark obwohl Zusagen auf staatliche Hilfen noch nicht vorlagen. Von nun an hieß
Die Reederei Deutsche Atlantik Linie. Im Februar 1966 gab der Bund es die Zusage
über eine Bürgschaft.
Dann passierte ein Unglück (*07.Sept. 1966): In New York brannte die Hanseatic aus . Die bereits
gebuchten Kreuzfahrten wurden mit dem von den Franzosen gecharterten Schiff
"Renessaince" durchgeführt.
Im September gab dann auch der Senat von Hamburg das OK für eine erneute Bürgschaft
und im Oktober stimmte die Gesellschaftsversammlung der Deutschen Atlantik Linie
einem Neubau zu der bei der Deutschen Werft in Auftrag gegeben wurde. Anfang
1967 wurde eine neue Eigentümergesellschaft gegründet, die "Hanseatic
Schifffahrts- Gesellschaft mbH" deren Kapital wieder von ehemaligen
Hanseatic Passagieren gestellt wurde. Von diesem Geld wird im Mai 1967 in Israel
die Shalom gekauft und im November ebenfalls unter dem Namen Hanseatic als
Ersatz für das ausgebrannte Schiff in Dienst gestellt.
Die Hamburg war im Februar 1968 als einzigster Neubau der Reederei vom Stapel
gelaufen und konnte Ende März 1969 seine Jungfernfahrt antreten. Aber bereits
im Herbst 1969 deutet sich das Ende der Reederei an. Durch die Aufwertung der
Deutschen Mark verlor die Deutsche Atlantik Linie eine Menge Geld. Da fast 75 %
der Einnahmen der Reederei in US-Dollar gemacht wurden bedeutete jedes %
Aufwertung einen Verlust von über 200 000 Mark. Zusätzlich stiegen die
Personalkosten deutlich an – von 1968 bis 1973 um 70 % - was ebenfalls große
Verluste bedeutete.
1970 konnte die DAL noch 16 Millionen DM Umsatz erwirtschaften. Ein Jahr später
nur noch 14 Millionen. Die Brennstoffpreise stiegen um 50 % und der Dollar fiel
im Vergleich zur Mark immer weiter. Die Reederei ist nun in so großen
finanziellen Nöten das sie Verhandlungen mit der Hapag-Lloyd AG aufnimmt um
sich mit der zu verbinden. Diese lehnt jedoch ab. Im Juli 1973 musste die
Hanseatic (ex Shalom) dann an die Home Line verkauft werden um den Bankrott
abzuwenden. Das Schiff wurde umbenannt in Doric und tat bis 1981 seinen Dienst für
die Home Line. Dann wurde es an die Royal Cruise Line verkauft und nach Umbauten
unter dem Namen Royal Odysee in Dienst gestellt. Hier blieb das Schiff bis 1988
als es an die Regency Cruises verkauft wird und dort als Regent Sun Kreuzfahrten
unternimmt. 1996 wird das Schiff umbenannt in Sun Venture und steht zum Verkauf.
Wegen des schlechten Zustandes kommt 1997 ein Verkauf an die Premier Cruises
nicht zustande. 1998 kauft eine Firma namens „International Shipping
Partners“ das Schiff und benennt es um in Sun 11. In Dienst kommt das Schiff
allerdings nicht mehr. Am 26.7.2001 sinkt die ehemalige Hanseatic auf dem Weg
zur Abwrackwerft.
Die Schulden der Deutschen Atlantik Linie steigen immer weiter und werden im
September 1973 auf 50 - 70 Millionen Mark geschätzt. Kurt Körber,
Beiratsvorsitzender der Reederei bezeichnete die Lage als schwierig aber nicht
hoffnungslos. Am 25 September 1973 benannte die Reederei die Hamburg in
Hanseatic um und bot nun auch die Hanseatic ex. Hamburg zum Verkauf an. Hierzu
wurden Verhandlungen mit der Hapag-Lloyd aufgenommen. Die Finanzen der Reederei
werden immer schlechter so das die Gesellschafter im Oktober 1973 keinen anderen
Ausweg sehen als die Auflösung der Reederei zu beschließen. Die Hanseatic
sollte für 50 Millionen an die Hapag-Lloyd verkauft werden womit alle
Verbindlichkeiten gegenüber dem Staat abgedeckt währen, allerdings die
Gesellschafter ihre Einlagen und Darlehen verloren hätten.
Im November kommt dann mitten in den Verhandlungen mit der Hapag-Lloyd ein
Angebot aus Japan das viel höher als das Angebot der Hapag-Lloyd ist. Am 01
Dezember 1973 stellt die Deutsche Atlantik Linie ihren Betrieb ein. – Die
Hanseatic ex Hamburg wird in Hamburg aufgelegt und am 12 Dezember wird dann über
den Verkauf des letzten Schiffes bestimmt. Zwei Angebote lagen auf dem Tisch.
Eins der japanischen Ryutsu Kaiun K.K. und eins der amerikanischen Robin
International Cooperation. Die Amerikaner wollten das Schiff als Strohmänner für
die sowjetische Staatsreederei erwerben. Es wurde beschlossen den Japanern für
67,5 Millionen das Schiff zu verkaufen, aber auf dem Vertrag der Japaner fehlte
die Unterschrift des Ryutsu-Chefs. So bekam die Amerikanische Firma den Zuschlag
für 62 Millionen Mark. Die Amerikaner übergaben das Schiff an die Sowjetische
Staatsreederei und am 25 Januar 1974 wurde die Hanseatic an die Black Sea
Shipping Co. übergeben und in Maxim Gorki umbenannt. Nachdem die Russen das
Schiff übernommen hatten vercharterten sie es an eine Filmgesellschaft die den
Film „Juggernaut“ (Nur 18 Stunden bis zur Ewigkeit) an Bord drehten. Ein
Jahr später wurde die Maxim Gorki Opfer eines Terroranschlags. Auf einer Überfahrt
nach New York explodieren zwei Bomben an Bord. Ein ernsthafter Schaden blieb
Gott sei Dank aus und das Schiff konnte in Hoboken repariert werden. Dann blieb
es längere Zeit ruhig um das Schiff. Im April 1988 wurde die Maxim Gorki bei
der Lloyd Werft in Bremerhaven modernisiert und nach den Arbeiten im September
in Vollcharter an Phoenix Reisen übergeben. Im Juni 1989 läuft das Schiff viel
zu schnell in ein Treibeisfeld hinein schlägt Leck und beginnt zu sinken. Der
Kapitän lässt SOS funken und die Passagiere sowie 120 Mann der Besatzung
ausbooten.
Um 3 Uhr morgens trifft das norwegische Küstenwachschiff Senja am Unfallort ein
und unterstützt die Lecksicherungsarbeiten. Im Laufe des Tages gelingt es das
bereits bis zum Hauptdeck gesunkene Schiff zu stabilisieren. Die bei
Temperaturen um den Gefrierpunkt in den Booten und teilweise auf Eisschollen
ausharrenden Passagiere werden von der Senja an Bord genommen. Die Maxim Gorki
wird in eine Bucht geschleppt und dort provisorisch abgedichtet während die
Passagiere nach Düsseldorf geflogen werden. Zwei Wochen später trifft die
Maxim Gorki aus eigener Kraft auf der Lloyd Werft in Bremerhaven ein und wird
dort in den nächsten 6 Wochen repariert. Im Dezember 1989 ist die Maxim Gorki
dann in aller Munde. Die beiden Präsidenten George Bush und Mikhail Gorbatschow
halten an Bord ihr Gipfeltreffen ab, während das Schiff vor Malta ankert. Seit
1991 hatte das Schiff diverse Reedereien und Besitzer. Derzeit fährt die Maxim
Gorki noch immer für Phoenix Seereisen.