Wie ich zur DAL kam

 

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Nach oben Brigitte Schäfer Wie ich zur DAL kam

 Wie der Webmaster 

zur Deutschen Atlantik Linie kam . . .

 

 

1967 begann ich eine Lehre als Kellner („Teller-Taxi“) in Köln. (Hier noch eine Geschichte...)

Nach Abschluss der Ausbildung, 1970 meldete sich das Kreiswehrersatzamt und ich beschloss noch eine Ausbildung zum Koch anzuhängen um dem Bund zu entgehen.

Leider meldeten sich die Brüder nach Abschluss dieser Ausbildung, Ende April 1972 wieder bei mir. Allerdings hatte ich immer noch keine Lust mich in Grabenkämpfen ausbilden zu lassen, also beschloss ich das Weite in der Welt zu suchen.

 

Zunächst machte ich mich, mangels Alternative, auf nach Fehmarn/Vogelflug-Linie und heuerte auf dem DB Fährschiff Theodor-Heuss in der Kombüse (Seefahrtsbuch: kleine Fahrt) an.

 

Schnell stellte sich aber heraus, dass dies kein Job für mich war. Man stelle sich vor: ich, damals 167cm/55kg, in der Küche, an die Friteuse abkommandiert, und dann die Annonce: „40 Portionen Pommes“! Bekam ich gar nicht gestemmt! Zu allem Überfluss bestand der Hausmeister des Wohnheimes (Junggesellenbunker) darauf, dass ich mich polizeilich anmelden müsse, was ich aus bekannten Gründen so lang wie möglich vermeiden wollte. Es war abzusehen, wann das Kreiswehrersatzamt meine Fährte wieder aufnehmen würde.

 

Nach 5 1/ ² Wochen machte ich mich, in einer Nacht und Nebelaktion, mit Sack und Pack wieder von dannen, in Richtung Hamburg. Am 7.Juni 1972 suchte ich in Hamburg das Seefahrtsamt auf und erkundigte mich nach Möglichkeiten auf einem Kreuzfahrt-Schiff anzuheuern. Man verwies mich an die Deutsche Atlantik Linie am Ballindamm. Noch am selben Tag suchte ich die Adresse auf und stellte mich dort vor.

 

Das war dann auch der Zeitpunkt, wo ich das erste Mal „ABC“ gegenüberstand! Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen konnte, wem ich da gegenüberstand. Man war hoch erfreut über das erscheinen eines gelernten Kellners und Kochs. Im Verlauf des Gesprächs erfuhr ich, das am 08.06.1972 ein Crew-Wechsel auf der TS Hamburg in Los Angeles statt finden sollte! Leider waren einige eingestellte, neue Crew-Mitglieder wieder abgesprungen und ich Gott sei Dank zur rechten Zeit auf der Matte stand.

Man entschied sich, dass ich einen Heuervertrag als Steward erhalten sollte, was ich wohl den im Abschlusszeugnis vermerkten 5 Jahren Schulenglisch zu verdanken hatte, und nur ich wusste, dass davon 

4  Jahre ausgefallen waren. Ich sah auch keinen Grund das anzumerken! Ein Schelm wer böses dabei denkt!

 

Die Problematik war zum einen, dass ich nur im Besitz des Seefahrtbuchs: kleine Fahrt war, aber keinerlei Textilien (schwarze Hose, Schuhe und Strümpfe, weisse Hemden etc.) mit mir führte. Ein Telefonat aus dem Reedereibüro und ein Termin zur seemännischen Untersuchung, noch am selben Tag zur Erlangung des Status „große Fahrt“, war gemacht und bis 18:00 Uhr erledigt.

Im Sprinttempo, ausgestattet mit einem „satten“ Vorschuss, ging es in die Mönckebergstraße.

Innerhalb einer halben Stunde war ich komplett mit der nötigen Berufsbekleidung ausgestattet und um eine Monatsheuer ärmer.

 

Am nächsten Morgen sollte es um 10:00 Uhr mit dem Bus zum Flughafen und dann mit der Scandinavia Airlines (SAS) via Kopenhagen nach Los Angeles gehen. Aber wo sollte ich übernachten? Auch hier wurde unbürokratisch und schnell eine Lösung gefunden. Eine Decke herbei geschafft und ich hatte eine Schlaffstatt auf der Ledercoach im Reedereibüro. So habe ich mir immer eine Besetzungs-Coach vorgestellt!

 

Am 08.06.1972 landeten wir, nach 12 Stunden Flug, inklusive Zwischenlandung in Kopenhagen, um 14:00Uhr Ortszeit (Heimatzeit: 22:00 Uhr) in Los Angeles. Noch am Flughafen rief ich meine Eltern zu Hause an, die mich noch in Puttgarden auf Fehmarn wähnten und aus allen Wolken fielen, als ich ihnen erklärte von wo aus ich anrief.

 

Im Hafen von LA: Wir die Einsteiger, begegneten den Aussteigern auf der Gangway, die nun die Heimreise antraten.

 

Am Nachmittag gab es noch im Hafen, in der Bordbibliothek, die legendäre Kabinenzuweisungen. 

Jeder der damals dabei war, weiß was ich meine! ;-))

Mein Arbeitsplatz sollte der Alster Club werden.

 

Von Los Angeles ging es mit dem Schiff weiter nach San Franzisko zum dortigen Liegeplatz des 

TS HAMBURG, wo am 09. Juni 1972, meine erste Reise, die Nordkap-Reise begann.

 

So kam ich, Uwe Noack, zur Deutschen Atlantik Linie!

 

PS: im März 1974, mit stolzen 23 Jahren erwischte mich der Bund dann doch noch!

 

Bitter: beide Schiffe auf denen ich unterwegs war, DB Fähre Theodor Heuss (April 1997) und

TS Hamburg (Februar 2009) endeten auf dem Abwrackstrand von Alang/Indien!

 

copyrights 2010 © by Uwe Noack

*) Die Eisenbahnfähre "Theodor Heuss" / DBFV wurde 1957 bei HDW in Kiel unter der Baunummer 1067gebaut und ab November 1957 von der damaligen "Deutsche Bundesbahn" auf der Linie Großenbrode - Gedser eingesetzt. Das mit 5583 BRT / 1902 NRT vermessene Schiff war knapp 136 Meter lang und 17,7 Meter breit. Der dieselelektrische Antrieb (7061 PS) wirkte auf zwei Schrauben, die "Theodor Heuss" lief damit 18,6 Knoten. Im Schiff befanden sich drei Eisenbahngleise mit zusammen 317 Metern Länge. Maximal 200 PKW und 1500 Passagiere konnten befördert werden. Ab 1969 bediente das Schiff die Linie Puttgarden - Roedby, nach 1986 (Indienststellung des Fährschiffes "Carl Carstens") nur noch als Güterfähre. Nach knapp 40jähriger Dienstzeit wurde die "Theodor Heuss" im April 1997 ausser Dienst gestellt und in Alang (nördlich von Bombay) abgewrackt.

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aktualisiert am: 07.01.19

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