Klabautermann

 

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Klabautermann

Das ist der gute, unsichtbare Schutzpatron der Schiffe, der da verhütet, dass den treuen und ordentlichen Schiffern Unglück begegne, der da überall selbst nachsieht, und sowohl für die Ordnung wie für die gute Fahrt sorgt. Den Klabautermann hört man im Schiffsraume, wo er die Waren gern noch besser nachstaue, daher das Knarren der Fässer und Kisten, wenn das Meer hochgehe, daher bisweilen das Dröhnen der Balken und Bretter, oft hämmere der Klabautermann auch außen am Schiffe, und das gelte dann den Zimmermann, der dadurch gemahnt werde, eine schadhafte Stelle ungesäumt auszubessern; am liebsten aber setze er sich auf das Bramsegel, zum Zeichen, dass guter Wind wehe oder sich nahe. Den Klabautermann sieht man nicht, auch wünsche keiner ihn zu sehen, da er sich nur dann zeige, wenn keine Rettung mehr vorhanden sei.
Heinrich Heine

Klabautermann
Flink auf, die luftigen Segel gespannt!
Wir fliegen wie Vögel von Strand zu Strand; 
Wir tanzen auf Wellen um Klipp und Riff,
Wir haben das Schiff nach dem Pfiff im Griff, 
Wir können, was kein anderer kann,
Wir haben einen Klabautermann!

Der Klabautermann ist ein wackerer Geist, 
Der alles im Schiff sich rühren heißt,
Der überall, überall mit uns reist,
Mit dem Schiffskapitän flink trinkt und speist: 
Beim Steuermann sitzt er und wacht die Nacht, und oben in der Mars, wenn das Wetter kracht

Ist's Wetter klar und die Fahrt gelingt,
So nimmt er die Geige und tanzt und springt, 
Und alles muss auf dem Deck sich schwingen, 
Unzählige, selige Lieder singen.
Nicht Sturm, nicht Wurm, nichts ficht ihn an: 
Wir haben den w a h r e n Klabautermann!

Hei, entert er auf! Sei die See auch groß, 
Klabautermann lässt kein Ende los;
Er läuft auf den Rahen, wenn alles zerreißt,
Er tut, was der Kapitän ihn heißt.
Und wisst ihr, wie man ihn rufen kann? 
C o u r a g e heißt der Klabautermann


Paul Gerhard Heims

De Klabautermann?
Dat is mien Geheimnis. 
wenn ik dorvon räden doh, 
dat is mi verbaden.
Ik heff eenen an Buurd hatt,
oewer sehn heff ik keenen.
Umland, Seemann
De Klabatersmann
is de Geist von'n Schipp.
Wenn'n Schipp binah leddig is, 
hüürt man em smiten mit de Bräd. 
Dat heff ik sülben hüürt,
dat is wohr.
Spröök
Bi de Wisch de Luuk - 
'n oln Fohrnsmann sitt, 
Verschrökelt denkt Ole Tieden he trüch. 
"Klabautermann!" denk ick,
Und weet von em düt: 
Wär ok mol Käpt'n Op de Brügg.

Der Klabautermann:
Ein kleines altes Männchen, er hat einen großen feuerroten Kopf, weißen oder grauen Bart, rote Backen, helle, blaue Augen, seegrüne Zähne, eine dünne Stimme und feine Hände.
Sein Angesicht kann auch totenbleich, eingefallen und faltig sein.
Kleidung:
Tuchjacke, Seemannshose und Seestiefel oder mit Ölzeug und Südwester.
Attributte:
Pfeife, Hammer und vereinzelt auch eine Seemannskiste.
Aufenthaltsort:
Der Laderaum, wo er hämmert, nachstaut und mit Bretter wirft, nur manchmal unter der Ankerwinde. Er kommt auch an Deck, steigt in den Mast, klettert in der Takelage und sitzt auf dem Bugspriet 
oder auf dem Klüverbaum.

Die Labs-Kaus-Ballade( von R. Reche )  

Jedes Jahr  –  und zwar bis heute –  essen seebefliss’ne Leute auf die hergebrachte Weise eine besondere Speise: 
selbst die feinen Damen fragen wenn sie so am Rollmops nagen, warum dieses Fleischgemüse ausgerechnet 
" Labskaus " hieße!

Nun,  vor Zeiten einmal gab‘s einen Käpten namens LABS, der,  wie damals vorgenommen, seine Frau hat mitgenommen auf die meisten seiner Reisen,  denn er liebte,  gut zu speisen!

Schon am Sonntag sprach er "Kleines, koch mir heute ganz was Feines!"
Und es sagte gleich Frau Labs: "Paß mal auf,  ich glaub, ich hab’s!"

Aus dem Pökelfass geschwind nahm sie Fleisch von Schwein und Rind und vom Eingelegten glatt,  Hering, Gurke, Lorbeerblatt,  Zwiebel auch und Rote Rübe (dass das Ganze rötlich bliebe) schließlich aus dem großen Sack eine Menge Schiffszwieback,  wässert, kocht und dreht die Menge durch des Wolfes Lochgezwänge und serviert den ganzen Paps aufgekocht dann ihrem Labs.

Einmal zu besonderer Güte fand Frau Labs noch eine Tüte Bückling statt der Matjesfische, die sie ins Gemenge mische,  und verschönt’s mit Spiegel-Ei und’nem Rollmops auch dabei, und ein klarer Schluck daneben macht die Sache glatt und eben.  Doch damit er gut verdau’s, sprach sie: "Lieber Labs, nun kau’s"

Ach, Frau Labs ist längst  vergang’ n,  doch die Kapitäne hangen seit der Zeit an dem Gerichte, das ich hier für euch berichte und sie denken allerwärts: guter Labskaus – gutes Herz! 

Drum lasst uns die Küche preisen, die heut’ konnte voll beweisen,  dass sie stets und in der Tat ein Herz für uns Seeleute hat.

Dann jedoch mag jeder schauen,  dass er kaut,  was er kann kauen,
eingedenk der Gol’nen Regel: Streiche nich zu früh die Segel!

 

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aktualisiert am: 30.07.15

 

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