Ventilatoren
Sonnenstand, darüber hinaus aber von landschaftlichen und
anderen Faktoren abhängig sind. Beständigkeit oder Wechsel des Wetters, Luftdruck und Feuchtigkeit, Wärme
und Kälte, das Vorherrschen von Sonnenschein oder Regen, von Stürmen oder stiller, klarer Winterluft charakterisieren
die Zonen unserer Erde und machen manche zu
den von der Natur bevorzugten, die aufzusuchen das schönste Ziel des Fahrgastschiffes „Hamburg" sein wird.
Was wir so hochtrabend Klimaanlage nennen, kann natürlich nicht den Klimawechsel ersetzen, den jede Reise uns
bietet und um dessen Willen wir ja in erster Linie verreisen. Aber sie vermag etwas sehr wichtiges: nämlich durch
Korrekturen einiger klimatischer Faktoren uns den Aufenthalt in den Räumen so angenehm wie möglich zu
machen. Die englische Bezeichnung air conditoning ist treffender. Die Versorgung mit frischer Luft ist die Hauptaufgabe,
die Veränderungen von Temperatur und Feuchtigkeit sind weitere sehr wichtige
Funktionen unserer Belüftungs- und Klimaanlagen an Bord, von welchen
heute die Rede sein soll.
Insgesamt befinden sich sieben Klimaräume an Bord, die so verteilt sind,
dass sie einerseits günstig zu den jeweils zu belüftenden Raumgruppen liegen, andererseits nicht
auf den wertvollsten Decks unnötig viel Raum beanspruchen. Die Klimaräume liegen auf dem C-Deck, dem
B-Deck, dem Ober-, Sonnen- und Brückendeck. Maschinenraum und Notdieselraum haben spezielle
Belüftungs- anlagen, die hier außer acht gelassen werden sollen. Jeder
Klimaraum enthält eine oder mehrer Anlagen,
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die nach
verschiedenen Systemen arbeiten, je nachdem ob die gewünschten KlimabedingungenKlimabedingungen individuell von
jedem Raum aus oder nur zentral vom Klimaraum aus regelbar sind. Die für die Installation der kompletten Anlage verantwortliche
Arbeitsgemeinschaft AB Svenska Fläktfabriken und R. Noske Nachfolger
unterscheidet da zwischen Zentralsystem, Indivent- und Regoventsystem. Das Zentralsystem
findet z. B. Anwendung für alle Gesellschaftsräume, während das Indiventsystem für alle Fahrgastkabinen
geeigneter ist.
Die Leistungsfähigkeit des gesamten
Systems basiert auf neuesten Erkenntnissen und langen Erfahrungen, und es genügt den Vorschriften in- und
ausländischer Klassifikationsgesellschaften, wie z. B. denen des Germanischen Lloyd und des American Bureau of
Shipping, ferner der Seeberufsgenossen- schaft und des Internationalen
Schiffssicherheits- vertrages von 1960. Die jüngsten Imco-Vorschriften sind ebenfalls beachtet worden.
Folgende Leistungs- grenzen sind einzuhalten: Im Sommer muss bei 35° C im Schatten und einer angenommenen
Luftfeuchtigkeit von 70 °/o die Temperatur auf 28° C, die Feuchtigkeit gleichzeitig auf 50 % reduziert
werden können. Im Winter hingegen muss selbst bei —20° C Aussen-
temperatur eine Innentemperatur von 20° C garantiert werden, wobei jede beliebige Befeuchtung
kein Problem ist. Ungünstigere Witterungsbedingungen
sind bei dem Einsatzprogramm dieses Schiffes nicht
zu erwarten.
Nach verschiedenen Rechnungsverfahren werden die Luftverbrauchszahlen
für jeden Raum ermittelt. Dabei spielt die Größe des Raumes und die zu erwartende Personenzahl
in demselben eine Rolle, dann die Er- wärmung durch Beleuchtung und Wärmeeinstrahlung von außen, und
schließlich wird für jede Person eine Mindest- Frischluft-
menge von 25 m3 pro Stunde ge- fordert. Ergeben die unter diesen verschiedenen Gesichtspunkten errechneten
Mengen unter- schiedliche Werte, so gelten die jeweils höchsten.
Zu- und Abluftmengen werden sorgfältig reguliert und entsprechend dem Charakter der einzelnen Räume
aufeinander abgestimmt, so dass ein leichtes Druck- gefälle immer einer möglichen Geruchsbelästigung entgegenwirkt.
Stets entweicht Abluft aus den Kabinen durch die Badezimmer ins Freie, stets herrscht in den Küchen leichter
Unterdruck, der den Austritt der Küchendünste ins Deck und in die Gänge
ver- hindert. Die Küchendünste werden durch den Radarmast ins Freie geführt, so
dass auch auf Ventilatoren und Klimageräte während der Montage |