Der zweite Tag, an dem sich, das Schiff in 400 m tiefen
Gewässern vor der norwegischen Küste befand, war vor
allem der Erprobung der Hauptmaschine gewidmet. Hier
ein kurzer Ausschnitt aus dem Tagesprogramm: Von 7.30
bis 8.30 Schleichfahrt bei einer Propellerdrehzahl von 30
Umdrehungen pro Minute. Dabei lief das Schiff 5 Knoten.
An verschiedenen Stellen der Turbinenanlage wurden
währenddessen Temperaturmessungen vorgenommen, um
die Kühlung bei längerer Schleichfahrt zu kontrollieren.
Das Wetter war zwar so, dass die Reise Spaß machte, doch
ließ sich das angekündigte Tief nicht verleugnen. Im Skagerrak
brieste es auf bis Windstärke 6-7, dementsprechend
nahm der Seegang von Stunde zu Stunde zu. Man
kann also nicht von einer Schönwetter- probefahrt sprechen,
auf der das Schiff keinen Beanspruchungen ausgesetzt gewesen
wäre. Doch das Schiff zeigte ausgezeichnete See-Eigenschaften und lag angenehm ruhig
- auch ohne die
|
Flossenstabilisatoren, deren Erprobung ein weiterer Programm-
punkt
war. Man prüfte ihre Wirkungsweise, indem
man einen negativen Effekt erzeugte, d. h. das Schiff mittels
der Flossen künstlich in Schlingerbewegungen versetzte.In kürzester Zeit rollte das Schiff bis 20° nach jeder
Seite. Es ist klar, dass es vor diesem Versuch erforderlich
war, alles, was an Bord nicht niet- und nagelfest war, seefest
zu verstauen! Erstaunlich war, in wie kurzer Frist die
Bewegung des Schiffes wieder zur Ruhe kam, nachdem
die Flossen umgesteuert worden waren: innerhalb einer
einzigen Schwingungsperiode!
Vom frühen Nachmittag bis spät in die Nacht hinein
wurden dann die Stufenfahrten durchgeführt, während der
die Relationen Leistung - Drehzahl - Geschwindigkeit
ermittelt wurden.
|