Die Hauptverteilungsstationen sind entweder mit zusätzlichen
Havarieleitungen versehen oder sie haben eine eigene zweite Einspeisung. Diese doppelten Einspeisungen
in Verbindung mit der Trennmöglichkeit in der Hauptschalttafel garantiert eine hohe Betriebssicherheit.
Die Notschalttafel, die im Normalbetrieb durch die Überleitung von der Hauptschalttafel eingespeist wird, ist immer
unter Spannung. Nach der Leistungsbilanz für den
Notbetrieb hat ein Notdieselgenerator im Alleinbetrieb
noch 14°/o Wirklastreserve. Im folgenden seien verschiedene Betriebsbeispiele erläutert.
Anfahrbetrieb
Zum Anfahren wird ein Dieselaggregat gestartet, während
die zweite Maschine als "stand-by"-Aggregat bereitsteht.
Wenn 85 %> der Nennspannung erreicht sind, schaltet sich
der Generatorschalter automatisch ein. Der zweite Generator
kann bei Bedarf nach vorheriger Synchronisation parallel geschaltet werden. Die Speisung der
Turbogenerator- Hilfs- maschinen erfolgt über die Wiederanfahrschiene
der Kesseltafel.
Nachdem ein Turbogenerator auf Betriebsdrehzahl
gebracht worden ist, wird der Generatorschalter eingelegt. Mittels Drucktaste wird die Synchronisierung
von Haupt- und
Abb. 2 Generatorenbahn, zum Leitstand gesehen.
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Notschienen eingeleitet. Die Verbindung
zwischen den beiden Schienensystemen erfolgt dann durch automatisches Einlegen des Uberleitungsschalters. Der
Notgeneratorschalter wird nach etwa 12 Sekunden ausgelöst und das Dieselaggregat automatisch stillgelegt.
Normalbetrieb
Die Hauptschalttafel wird von einem oder mehreren Turbogeneratoren
gespeist. Die Synchronisierung kann von Hand oder automatisch erfolgen. Der Überleitungs-
schalter schaltet sich bei spannungsfreier Notschalttafel selbsttätig
zu. Landanschluss- und Notgeneratorschalter lassen sich nicht einlegen, solange die Notschalttafel Spannung vom
Bordnetz erhält.
Notbetrieb
Im Falle eines "black out" fallen die Verbraucherschalter
mit Unterspannungsauslösern (unwichtige Verbraucher)
sofort aus. Der Uberleitungsschalter in der Notschalttafel
und die Speiseschalter für die Hauptverteilungen fallen
nach 0,2 Sekunden, die Generatorschalter nach 0,4 Sek.
aus. Ein Spannungswächter an der Überleitung gibt nach
l bis
2 Sekunden bei fehlender Spannung einen Start- impuls an den vorgewählten Notdiesel. Bei Nichtanlauf dieses Dieselaggregats
startet der "stand-by"-Diesel. Sind 85% der Nennspannung erreicht, schaltet der
Generator- schalter den Notgenerator auf die Notschienen.
Landanschlussbetrieb
Der Landanschluss befindet sich in der Notschalttafel. Von
dort kann durch die Überleitung die Hauptschaltanlage
gespeist werden. Nach dem Ausschalten des letzten Bordgenerators
schaltet sich der Landanschlussschalter und anschließend der Überleitungsschalter automatisch ein. Solange
die Speisung von Land erfolgt, lassen sich die Bordgeneratoren nicht einschalten.
Der Landanschluss ist für eine Aufnahmeleistung von 900 kVA vorgesehen.
Kurzschluss
Zur Beherrschung des maximal möglichen Kurzschluss- stroms von 116000 Amp. wurde von der AEG ein motorisch
angetriebener Leistungsschalter mit einem Schaltvermögen
von 180 000 Amp. neu entwickelt. Für die Hauptschalttafel, die Notschalttafel, die Hauptverteiler
und die Verteiler- schaltstationen für die Beleuchtung wurde den
Klassifikationsgesellschaften die Selektivität nach- gewiesen. Es dürfte in diesem Zusammenhang
interes- sieren, dass für Schiff und Maschine 263 Elektro-
Motoren mit insgesamt 4150 PS an Bord eingebaut worden sind.
Kabel- und Leitungsnetze
Es ist schwer vorstellbar, wie viele Kabel an Bord verlegt
werden müssen. Die Gesamtlänge für das Kraftnetz
(MGCG), das Lichtnetz (XYM) und das Fernmeldenetz
(FMGCG) beträgt rund 240 km! Etwa 85 Prozent sind davon
bis heute installiert. Die Bilder zeigen einige Beispiele.
Auf Abb. 2 erkennt man die Generatorenkabelbahn
(3x1650 kW), zum Maschinenleitstand gesehen. Je
Generatorphase sind 1800 mm2 verlegt. In jedem Kabel
sind die Phasen RST geführt. Das ergibt je Generatorphase
15 x l x 120 mm2 oder je Generator 15 x 3 x 120 mm2
plus 3x3x120 mm2 für den Sternpunktsleiter, d. h. je |