Das neue Schiff

 

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HAMBURGS NEUES KREUZFAHRTSCHIFF 

Im März 1969

Am 20. März übernimmt die Deutsche Atlantik Linie das erste seit 30 Jahren auf einer deutschen Werft gebaute große Passagierschiff. Damit beginnt ein neues Kapitel in der hamburgischen Passagierschiffahrt. Auf den Namen seines Heimathafens getauft setzt TS "Hamburg", mit 25.000 BRT vermessen, neue Maßstäbe für den Urlaub auf See. Zwei 36-tägige Gala - Reisen nach Westafrika und Südamerika stehen auf dem Eröffnungsprogramm. Am 30. März und 9. Mai ist Deutschlands modernstes Kreuzfahrtschiff klar zum Auslaufen in eines der schönsten Reisegebiete der Welt. Am 18. Juni heißt es "Leinen los" zur dritten Gala - Reise nach New York.


Am 21. Februar 1968 vom Stapel gelaufen und von Frau Marie-Luise Kiesinger, der Gattin des Bundeskanzlers, auf den Namen "Hamburg" getauft, verbindet dieses Schiff neuzeitliche technische Errungenschaften mit fortschrittlichsten Konstruktionsmerkmalen. Nach erfolgreich beendeter 4-tägiger Werftprobefahrt, in deren Verlauf das Schiff härtesten Belastungsproben ausgesetzt und auf "Herz und Nieren" geprüft wurde, kann die Deutsche Atlantik Linie ein Schiff übernehmen, dessen Konstruktion als das modernste Konzept gilt, das je von einer deutschen Werft entwickelt und verwirklicht worden ist. 

 

Nach sorgfältiger Analyse der Baupläne aller in den letzten 20 Jahren gebauten Passagierschiffe entschied sich die Deutsche Atlantik Linie für den Bau eines erstklassigen "schwimmenden Hotels", dessen großzügige Gestaltung und luxuriöse Ausstattung höchsten internationalen Ansprüchen gerecht wird und seinen Gästen so viel Raum für Sport, Spiel und Unterhaltung bietet, wie auf keinem anderen Schiff dieser Größe.


Geseilschaftsräume

Mehr als zwei Decks nehmen die mit erlesenem Geschmack eingerichteten Gesellschaftsräume ein. Manche sind so breit wie das ganze Schiff, der rechte Rahmen zur Entspannung und Erholung. 

Das Hansa Theater mit Bühne sucht seinesgleichen an Land bezüglich Komfort und Einrichtung und läßt 290 Passagiere vergessen, daß sie auf hoher See einer Revue zusehen, einem Klavierkonzert lauschen oder sich einen Breitwandfilm vorführen lassen. Im Hanseatic Salon, der designierte Raum für große Bälle, finden 275 Passagiere Platz. Club Helgoland und daran anschließend der Alsterclub, vermitteln für weitere 155 Gäste eine Atmosphäre des internationalen "Rendezvous" in ebenso stilvoller wie intimer Umgebung. Der Atlantic Club für 132 Passagiere, über die ganze Breite des Schiffes gehend, ist, weil nach beiden Seiten und nach vorn verglast, die ideale "Aussichts - Veranda" dieses Schiffes. Im Tweendeck - Nachtclub, im Stile der "guten alten Zeit" mit modernen Varianten, geht für 182 Passagiere das Licht nicht aus. Die Gesellschaftsräume der "Hamburg" sind im Hinblick auf ihre Lage und Zuordnung so konzipiert, daß sie nicht nur den Eindruck einer bisher auf Schiffen dieser Größe nicht gekannten Weiträumigkeit bieten, sondern zugleich eine sinnreiche Einheit darstellen, die das gesellschaftliche Leben an Bord in idealer Weise begünstigt.
Das Lido - Deck mit beheizbarem Swimmingpool und Snack Bar ist ein weiterer Anziehungspunkt der "Hamburg".Windgeschützte Sport- und Sonnendecks mit einer Fläche von ca. 8500 qm und freien Blick auf das Meer, laden zu Sport,Spiel und Sonnenbaden ein. Selbstverständlich verfügt die "Hamburg" über ein Hallenschwimmbad mit Sauna und Massageräumen, Sportcentre mit Turn- und Gymnastikraum. Shopping Centre mit Boutique und Schönheitssalon. Bridge Zimmer, Bibliothek, Kindergarten und
Andachtsräumr für beide Konfessionen, sind auf dem Lido-Deck und Promenaden-Deck zu finden.

 

Kabinen

316 geräumige und sehr komfortabel eingerichtete Kabinen liegen auf drei Decks. Mit individuell regulierbarer Klimaanlage, Radio, Telefon und Fernsehen ausgestattet, können sie tagsüber in einen Wohnraum verwandelt werden. 3 Grundtypen sind vorherrschend: Luxusappartments (20), Außenkabinen (188), Innenkabinen (108). Durch die moderne Klimaanlage und Beleuchtungstechnik sowie den Einsatz von Fernsehgeräten wird an Bord der "Hamburg" der herkömmliche Unterschied zwischen Innen- und Außenkabinen aufgehoben. Wer wissen will, wie das Wetter ist, schaltet das Fernsehgerät ein und hat Ausblick auf See, Schiff, Inseln und Häfen. Täglich werden Wetterbericht, Nachrichten, Filme und Reportagen vom Unterhaltungsprogramm ausgestrahlt.
Die breiten Mittelgänge (über 3 m) in den Wohndecks geben allen Passagieren nicht nur das Gefühl der Bewegungsfreiheit, sondern erleichtern die Orientierung.


Restaurants.

Ungezwungenheit prägt das Bordleben auf der "Hamburg". Täglich kann sich der Passagier in einem der drei Restaurants einen Tisch reservieren lassen, oder seinen festen Platz einnehmen, je nachdem wie es ihm beliebt. Damit wird auf der "Hamburg" ein neuer "Service - Stil" Wirklichkeit, der bisher nur in großen internationalen Hotels der Luxusklasse üblich war. Die Küche der "Hamburg" wird womöglich noch vielseitiger und anspruchsvoller sein als die der "Hanse-atic" , die selbst bei verwöhntesten Gourmets in hoher Gunst steht. Eine weitere Neuheit ist der "Rund um die Uhr-Kabinen-Service". Ein Telefonanruf und in wenigen Augenblicken ist Lunch oder Dinner in der Kabine angerichtet. Das Restaurant "Hamburg" verfügt über 294 Plätze, im Restaurant München sind die Tische für 192 Gäste gedeckt. Der Grill mit 128 Plätzen bildet den intimen Rahmen für große Diners.

Der Schiffsarchitekt und seine Konzeption
Georg Manner aus München hat diesem Schiff eine besondere und deshalb unnachahmliche Note gegeben. Seine mehr als 40-jährige Erfahrung beim Bau von Passagierschiffen fand ihre Krönung bei der Planung und Ausgestaltung der "Hamburg". Ihm stellte sich die Aufgabe ein Kreuzfahrtschiff für morgen und übermorgen zu entwerfen. Herr Manner hat diese Aufgabe ebenso leicht wie elegant gelöst und mit dem Sinn für das Detail eine Konzeption verwirklicht, die auch in diesem Bereich neue Maßstäbe gesetzt hat. Mit neuartigen Bauelementen und Stoffen sowie warmen Farbkompositionen hat Herr Manner seine außerordentlichen Fähigkeiten unter Beweis gestellt und der deutschen Schiffbaukunst zu neuer Blüte verholfen. Ihm zur Seite standen namhafte europäische Künstler, die mit ihren Kreationen zur Bereicherung der Einrichtung und neuen Formen Ausdruck und Gestalt zu verleihen vermochten.

 

Schiffssicherheit und technische Einrichtungen
Auf die Sicherheit wurde beim Bau der "Hamburg" ein besonderes Augenmerk gerichtet. Das Schiff ist mit den neuzeitlichsten technischen und nautischen Anlagen ausgestattet und nach den Bestimmungen des internationalen Vertrages von 1966 in die höchste Klasse des Germanischen Lloyd und des American Bureau of Shipping eingestuft. Zur Gewährleistung des Feuerschutzes wurde zu 97 % unbrennbares Material verwandt. Ein weitverzweigtes Feuermeldesystem löst von der Sicherheitszentrale im Ernstfall alle notwendigen Maßnahmen aus. Zwei AEG-Denny-Brown Stabilisatoren wirken den Schlingerbewegungen entgegen. Die Antriebsanlage, zwei AEG-Turbinen mit einer Leistung von 23.000 PS, geben der "Hamburg" eine Reisegeschwindigkeit von 22 Knoten. Die elektrische Anlage besteht aus 3 Turbo-Generatoren mit einer Leistung von 4950 KW.

Die Deutsche Atlantik Linie und ihr Konzept
1965 und 1967 wurden die Deutsche Atlantik Linie und die Hanseatic-Schiffahrts-Gesellschaft gegründet. Ihre Schiffe "Hamburg" und "Hanseatic" sind in Hamburg beheimatet.

Das Management beider Gesellschaften, repräsentiert durch die Herren Axel Bitsch-Christensen (42), Gilbert Freiherr von Iloltzapfel (4?) und Günter Sternberg (39) verfügt über eine langjährige Erfahrung in der internationalen Schifffahrt bzw. im Verkehrsgewerbe und in der Verwaltung. Axel Bitsch-Christensen hat sich bereits vor 20 Jahren der Passagierschiffahrt verschrieben. 1957 wurde er Geschäftsführer der Hamburg-Atlantik Linie, der die alte "Hanseatic" gehörte. 1966 wurde dieses Schiff außer Dienst gestellt. Im Laufe seiner Tätigkeit hat Axel Bitsch-Christensen nicht nur einen umfassenden Überblick über die internationale Passagierschiffahrt gewonnen, sondern auch Gelegenheit gehabt, alle im Dienst befindlichen Passagierschiffe kennenzulernen und zu beurteilen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse manifestieren sich in der neuen "Hamburg". Darüber hinaus vertrat und vertritt Christensen die Meinung, daß die Atmosphäre an Bord eines Schiffes zumindest ebenso wichtig ist, wie seine Konstruktionsmerkmale. Die Synchronisation technischer Perfektion mit dem Service und der Betreuung der Passagiere sieht Christensen als die große Aufgabe an, die sich der Deutschen Atlantik Linie stellt.
Während Gilbert Freiherr von Holtzapfel, der 12 Jahre lang District Manager der Scandinavien Airlines in Hamburg war und auf eine 20jährige Berufserfahrung zurückblicken kann, für den Bereich Verkauf und Verkehr verantwortlich zeichnet und auf diesem Gebiet neue, sprich zeitgemäße Formen der Marktansprache und der Zusammenarbeit mit dem deutschen und internationalen Reisebüro-Gewerbe zur Geltung bringt, betreut Günter Sternberg die Reederei-Verwaltung, sowie die finanziellen und juristischen Angelegenheiten der Deutschen Atlantik Linie. In der Verwaltung der Gesellschaft in Hamburg sowie in der Verkaufs- und Werbeabteilung sind Mitarbeiter tätig, die über eine mehr als 10jährige Erfahrung im Reederei-, Luftfahrt- und Reisebüro - Geschäft verfügen.

Schiffahrtsfremdes Kapital für eine Reederei
Die Finanzierung der neuen "Hamburg" erregte Aufsehen. Ehemaligen Passagieren wurden Gesellschafteranteile von jeweils DM 100.000,- angeboten, die in die Deutsche Atlantik Linie m.b.H. & Co. eingebracht wurden.
Das Echo war überwältigend. Innerhalb weniger Monate zeichneten 236 Gesellschafter ein Kapital von DM 35 Millionen. Die Freie und Hansestadt Hamburg übernahm eine Ausfallbürgschaft für weitere DM 33 Millionen Fremdmittel, die Bundesregierung disponierte aus dem 5. Werfthilfe - Programm DM 20 Millionen ERP Mittel als Teilfinanzierung des Bauvorhabens. Der Auftrag zum Bau der "Hamburg" wurde im November 1966 vergeben.
Zum Auftakt der "Hanseatic" wurde nach der gleichen Finanzierungsmethode die Hanseatic-Schiffahrts-Gesellschaft m.b.H. & Co. gegründet, an der 170 Gesellschafter mit einem Kapital von DM 17 Millionen beteiligt sind. Die Bundesregierung gewährte eine Ausfallbürgschaft in Höhe von DM 36 Millionen zur Abdeckung der Restkaufsumme. Im November 1967 wurde das israelische Flaggschiff "Shalom", das 1964 gebaut wurde, erworben, in Hamburg umgerüstet und im Dezember 1967 als neue "Hanseatic" in Dienst gestellt.

Das Programm der Reederei
Mit der neuen "Hamburg" und der "Hanseatic" verfügt die Deutsche Atlantik Linie über zwei der schönsten und modernsten Passagierschiffe der Welt. Die internationale Nachfrage nach Urlaubsreisen auf großen Passagierschiffen wächst von Jahr zu Jahr. Als Alternative zum Flugtourismus setzt sich das Kreuzfahrtschiff immer stärker durch, denn das dreidimensionale Urlaubserlebnis : -" Passagierschiff als schwimmendes Hotel, Erholung und Ent spannung, Entdeckung neuer Reiseziele, Häfen und Länder " wirkt attraktiv und markterschließend.
Allein in den Vereinigten Staaten wurde in den letzten 10 Jahren eine Steigerung des Kreuzfahrtgeschäftes um 112 % erzielt. Ein ähnlicher Trend ist in Europa zu verzeichnen. Eine Meinungsumfrage des Deutschen Reisebüro Verbandes ergab, daß jeder zweite Deutsche eine Seereise machen möchte. Auf Grund dieser Entwicklung hat sich die Reederei entschlossen, ihre beiden Schiffe nur noch für Kreuzfahrten einzusetzen. Mit insgesamt 38 Kreuzfahrten in diesem Jahr in europäischen und amerikanischen Gewässern bietet die Deutsche Atlantik Linie das größte Programm, das jemals von einer deutschen Reederei nach dem Krieg auf den Markt gebracht wurde.
Besondere Beachtung verdient hierbei die Tatsache, daß die Deutsche Atlantik Linie im Rahmen ihres europäischen Kreuzfahrtfächers neue Einkommensgruppen anspricht, indem sie 10-tägige Nordlandreisen sowie Kreuzfahrten nach Madeira und den Kanarischen Inseln zum Mindestpreis von DM l.OOO/ DM 1.100 anbietet.

Neuorientierung der Verkaufs- und Verkehrsinteressen
Die Entscheidung der Deutschen Atlantik Linie nur noch das Kreuzfahrtgeschäft zu pflegen, hatte eine Neuorientierung der weltweiten Verkaufs- und Verkehrsinteressen zur Folge. Nach gründlicher Abwägung aller Möglichkeiten ernannte die Deutsche Atlantik Linie am 30. September 1968 die Holland-Amerika Linie zum General Agenten in USA und Kanada. Ab 1. Februar d.Jrs. verfügen beide Reedereien über gemeinsame Agenturen in Belgien, Frankreich, England, Holland, Irland, Luxemburg, Österreich, Schweden und der Schweiz. Parallel zu dieser Entwicklung wurde die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrts-Gesellschaft, Eggert & Amsinck zum General Agenten für Südamerika ernannt. Damit kann sich die Deutsche Atlantik Linie auf eine Verkaufsorganisation in Nord- und Südamerika sowie in Europa stützen, die den Erfordernissen des internationalen Kreuzfahrtprogramms der Reederei gerecht wird.


Wettbewerbslage und Zukunftsaussichten
Die Deutsche Atlantik Linie ist der Überzeugung, daß die weitere Entwicklung im Kreuzfahrtgeschäft durch die Änderung der Reisegewohnheiten des nationalen und internationalen Publikums positiv beeinflußt wird. Der stetig steigende Lebensstandard, eine zunehmende Reiseerfahrung und der allgemein erkennbare Trend zur Qualität auch im Tourismus, haben einen Strukturwandel innerhalb der Passagierschiffahrt eingeleitet.
Die Kreuzfahrt behält unter diesen Umständen nur dann ihren Marktwert, vermag sich durchzusetzen und an der Entwicklung des internationalen Tourismus erfolgreich teilzunehmen, wenn die angebotene Tonnage den heutigen Ansprüchen gerecht wird und der Service und die Betreuung an Bord ein hohes Niveau beobachten. Das erstklassige "schwimmende Hotel" wird stets seine Anziehungskraft behalten und vermehren können, wenn diese Grundsätze beachtet werden.
Die Deutsche Atlantik Linie erfüllt mit der "Hamburg" und "Hanseatic" diese Forderungen, hat sich damit dem Wandel der Zeit angepaßt und ist für den internationalen Wettbewerb gerüstet. Damit setzt die Reederei im internationalen Kreuzfahrtgeschäft richtungsweisende und zukunftsbezogene Akzente, deren wirtschaftliche Bedeutung außer Frage steht.
Im März 1969

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aktualisiert am: 19.02.18

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