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Meine Geschichte . . .

 

von Karlheinz Stingl (Koch)  

So kam ich auf mein Traumschiff der

„TS HAMBURG“

Es war im Herbst 1971, als ich mich entschloss in die Schweiz zu gehen, um mein fachliches Können zu erweitern. Mit dem Beginn der Wintersaison hatte ich einen Arbeitsplatz  als Gardemanger im Grand-Hotel Bellevue in Gstaad. Die Saison verlief bis Mitte Januar ganz normal, ja aber nur bis Mitte Januar. Denn …

Wie in jeden Wintersportort so auch hier so trafen sich die Angestellten der einzelnen Hotels nach Feierabend in einer kleinen und vor allem günstigen  Kneipe um zu Quatschen und vielleicht über den nächsten Saisonarbeitsplatz  zu sprechen. So kam es, dass mitten im Januar in „unserer Kneipe“ ein neues Gesicht auftauchte. Neugierig wie´s mal so ist, wollte ich wissen wo dieser Kollege so mitten in der Saison herkommt. Nach einigen Bierchen erzählte der Neuankömmling (leider weiß ich nicht mehr wie er hieß) dass er von einem Musikdampfer der „Hamburg“ abgeheuert war und jetzt hier in Gstaad arbeitet. Nach seinen Erzählungen so von Jungfernfahrt und hohem Seegang und, und , und… wurde es für mich immer interessanter.

Aufgrund dessen gurgelte und rumorte es in mir fürchterlich, ich wollte mehr wissen. Kurze Zeit später trafen wir uns wieder und ich wollte den Namen der Reederei erfahren. Ja, sagte mein Freund, die kannst du schon haben, jedoch such dir für die nächste Saison einen anderen Arbeitsplatz, denn auf dieses Schiff kommst du so schnell nicht.

Ballindamm 17 in Hamburg  das war die Anschrift für einen Trip in die große weite Welt.

Bewerbung, Zeugnisse und sonstige  Unterlagen zusammen gesucht und gleich losgeschickt, mit dem Vermerk alle Post nach Ingolstadt zusenden. Nach einem Telefonat mit meinen Eltern gab es ein neues Problem.

 Orginalwortlaut meiner Mutter:

„ Na Bua, du gehst ma ned auf´s Schiff, ned dast ma da dasaufst!

Sofort gab´s kontra von meinem Vater:

„Wenn da Bua des macha mog, dan soi da Bua des macha !“

So schnell kann ein Problem aus der Welt sein.

Kurze Zeit später kam zu meiner Überraschung ein Brief von der Reederei, ich soll in San Francisco am 6.Juni 72 anheuern, genaueres wird mir noch mitgeteilt. Ich dachte, jetzt ist´s soweit, ich der kleine Stingl, kein Englisch, noch nie geflogen, das wird lustig.

Nach der Wintersaison wieder zuhause in Ingolstadt dauerte es nicht lange und ich bekam nochmals Nachricht aus Hamburg. Zur Feststellung der Seetauglichkeit sollte ich 2 Tage zuvor in Hamburg sein. Ich werde um 8:30 Uhr im Heuerbüro Ballindamm 17 erwartet.

Koffer gepackt und mit dem Zug nach Hamburg, um rechtzeitig um halb 8 Uhr im Büro zu sein. Vom Bahnhof zum Ballindamm ist es nicht allzu weit und ich war pünktlich da!!! Doch das Büro war verschlossen. Kein Mensch weit und breit. Jetzt bin ich ganzschön verschaukelt worden. Ich saß auf meinem Koffer und wusste nicht wie´s weiter gehen sollte. Die Zeit verging und irgendwann  kam noch so ein Kerl mit seinem Koffer. Otto Lobinger, mein späterer Kabinenkollege, er klärte mich auf, das zwischen halb 8 Uhr und 8:30 Uhr noch eine ganze Stunde liegt. Ganz erleichtert wurden anschließend notwendigen Sachen erledigt und zwei Tage später ging´s über Kopenhagen nach Los Angeles auf mein Traumschiff der

„TS HAMBURG“

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aktualisiert am: 11.12.18

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