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"Maxim Gorki" retten
Unterschriftenliste
Haltern 11. Februar 2009
Seefahrtsfreunde sind entsetzt: Dem einst berühmtesten deutschen Luxusliner "TS Hamburg" droht die Verschrottung. Eine Hamburger Gruppe versucht jetzt verzweifelt, die heutige "Maxim Gorki" zu retten. Dieter Böhmer aus Haltern auch. Jahrelang ist er als Koch mit diesem Schiff über die Meere gefahren. Sein Herz hängt deshalb an dem Luxusliner. Böhmer entschloss sich, Unterschriften für die Rettung zu sammeln.
So aussichtslos ist sein Vorhaben nicht. Denn Investoren stehen bereit. Sie können sich das historische, 195 Meter lange, elegante Passagierschiff als Drei-Sterne-Hotel mit 400 Betten vorstellen als spektakuläre Übernachtungsmöglichkeit für Hamburg-Touristen. Das bordeigene Theater, die Restaurants, Bars und Pools könnten zudem als maritimes Veranstaltungszentrum genutzt werden. Dieter Böhmer: "Das Schiff stellt einen geschichtlichen und kulturellen Wert dar." Große Teile der Technik wurden von Unternehmen der norddeutschen Region entwickelt. Die frühere "Hamburg" war außerdem Schauplatz jüngerer deutscher Geschichte.
Vor Malta besprachen Gorbatschow und George Bush senior Anfang Dezember 1989 die deutsche Wiedervereinigung. "Das Schiff", sagt Böhmer, "ist in einem hervorragenden Zustand. Die Inneneinrichtung im Stil der 60er Jahre ist weitgehend unberührt."
Mit Dieter Böhmer haben viele ehemalige Crewmitglieder ihre ehrenamtliche Mitarbeit angeboten. Doch die Zeit zur Rettung der Maxim Gorki ist knapp. Das Schiff soll bereits für 4,2 Millionen US-Dollar an eine indische Abwrackwerft verkauft worden sein, liegt aber immer noch vor dem griechischen Piräus auf Reede. Ein kostenloser Liegeplatz im Hamburger Hafen könnte das Schiff vor dem Hochofen retten. Dieter Böhmer kämpft um die Rückho-lung in die Heimat. "Holt die TS Hamburg nach Hamburg", wirbt der Halterner für die Beteiligung an der Unterschriften-Aktion. Eine Liste liegt in der Geschäftsstelle der Halterner Zeitung aus.