Hans Hummel hieß eigentlich Johann Wilhelm Bentz, ein
Hamburger Original, geboren 1787, wohnhaft in der Großen
Drehbahn Nr. 36, gestorben 1854.
Hummel arbeitete als
Wasserträger und galt als grimmiger Zeitgenosse - umso lieber
neckten ihn die Kinder der Neustadt, in dem sie ihm den
Spottnamen "Hummel, Hummel!“ zuriefen. Weil der
gepeinigte Wasserträger die Racker selten greifen konnte –
immerhin trug er viele Liter Trinkwasser kilometerweit in die
Stadt –, blieb ihm nichts anderes übrig, als sie mit einem
deftigem „Mors, Mors!“ zu bedenken, plattdeutsche Variante
des Götz-Zitats und mit „Hintern“ zu übersetzen.
Das Wort „Hummel“
bezieht sich übrigens
a) entweder auf den
bei Kindern beliebten Stadtsoldaten Hummel, in dessen ehemalige
Wohnung unser Wasserträger eingezogen sein soll,
b) oder auf Georg
Daniel Christian Hummel, einen Vorgänger von Bentz,
c) oder aber auf den
„Griephummer“, kurz „Hummer“, den Spottnamen der
ebenfalls „greifenden“ Gerichtsdiener.
So ganz genau
scheint es jedenfalls niemand zu wissen.
Als Hamburg 1956 das
Autokennzeichen „HH“ zurückgewann, glaubten viele, das
Kürzel bedeute „Hummel, Hummel!“. So wurde der
Erkennungsruf der Hamburger überregional bekannt.
Die Hamburger
Neustadt wurde übrigens 1845 an die Wasserversorgung
angeschlossen – und der Wasserträger-Beruf kurz darauf
überflüssig.